Unser Selbstverständnis
Beschlossen auf der Vertrauensleute-Versammlung am 2. Dezember 2024
1. Allgemeine Grundsätze für ver.di-Vertrauensleute im Betrieb
Als ver.di-Vertrauenleute (VL) treten wir dafür ein, dass Chancengleichheit im Betrieb hergestellt und Ungleichbehandlungen in Beruf und Gesellschaft beseitigt werden. Wir haben ein Gewerkschaftsherz und treten für die Verwirklichung und den Ausbau der Mitbestimmungsrechte ein. Wir streben die weitere Demokratisierung von Gesellschaft, Staat, Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung an. Wir setzen uns aktiv gegen Rassismus, Sexismus und Diskriminierung sowie gegen faschistische und menschenverachtende Haltungen ein.
Wir bieten den Beschäftigten immer eine vertrauliche Anlaufstelle für Probleme im Dienst (z.B. bei Fehlverhalten von Vorgesetzten). Wir bieten jederzeit ein offenes Ohr und klären über die Möglichkeiten auf, welche die Personalvertretung oder die Gewerkschaft bieten. So stärken wir die Personalvertretung und gewinnen neue ver.di-Mitglieder. Wir motivieren unsere Kolleginnen und Kollegen zur Teilnahme an Personalversammlungen und gewerkschaftlichen Veranstaltungen. Wir ermutigen sie dazu, für ihre Rechte gemeinsam einzustehen und sich gegen Ungerechtigkeiten zu wehren. Unsere Motivation ist, dass wir Neues und Gutes für und zusammen mit unseren Kolleginnen und Kollegen schaffen wollen.
Wir pflegen eine konstruktive, kritische und solidarische Umgangsweise mit den Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz, in der Gewerkschaft sowie innerhalb und auch zwischen den Gremien der Personalvertretung. Auseinandersetzungen führen wir sachlich mit Argumenten und nicht auf der persönlichen Ebene.
Wir bilden uns kontinuierlich weiter, insbesondere durch gewerkschaftliche Fortbildungen.
Als ver.di-VL werben wir aktiv Mitglieder für ver.di, und vertreten aktiv Gewerkschaftspositionen. Wir übergeben Begrüßungsflyer und Informationsmaterial der Gewerkschaft persönlich an neue Beschäftigte. Wir betreiben aktive Nachwuchsförderung in unseren Arbeitsbereichen und geben unser Wissen weiter. Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Gewinnung von neuen Aktiven für die Gremienarbeit der Personalvertretungsstrukturen und der Gewerkschaft.
Die ver.di-Mitglieder und Vertrauensleute sind die Gewerkschaft im Betrieb. Die Vertrauensleute fungieren als Bindeglied zwischen den Beschäftigten, ihren Personalvertretungsgremien und der Gewerkschaft.
Als ver.di-VL informieren wir die Mitglieder an der Basis über Neuigkeiten im Betrieb und geben deren Impulse an die Personalvertretungsgremien und Gewerkschaftsgremien weiter.
In Fragen des Tarifs, wie z.B. zu Eingruppierungen, informieren wir in unserer Rolle als ver.di-VL die ver.di-Mitglieder im Betrieb. Dies ersetzt keine rechtssichere gewerkschaftliche Beratung.
Die Aufstellung der Personalrats- und Gesamtpersonallisten erfolgt nach dem Grundsatz, inwieweit Personen gewerkschaftlich aktiv sind und sich für unsere gemeinsamen Interessen als Beschäftigte engagieren bzw. zukünftig engagieren wollen. Die Kandidatinnen und Kandidaten werden in ihren jeweiligen Bereichen von den Vertrauensleutegremien aufgestellt. Über Form und Inhalt der Wahllisten entscheidet die Mitgliederversammlung.
2. Grundsätze für ver.di-Vertrauensleute in den Personalvertretungsgremien
Als Mitglieder des Personalrats und Gesamtpersonalrats, als Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte sowie als Schwerbehindertenvertretung arbeiten wir aktiv insbesondere in den örtlichen und regionalen ver.di-Gremien mit. Wir verstehen unsere Arbeit als Teil der ver.di-Arbeit. Die Gremienmitglieder informieren die weiteren ver.di-Vertrauensleute und Mitglieder über wichtige Themen, um deren Rückmeldungen mit in die Sitzungen zu nehmen.
Die Arbeitsmenge und die Teilnahme an Arbeitsgruppen in den Gremien sollen unter allen Gremiumsmitgliedern gerecht verteilt werden. Alle Gremiumsmitglieder setzen sich nach Möglichkeit mit aktuellen Themen auseinander und bringen sich aktiv ein. Alle bereiten sich auf die Sitzungen vor und bearbeiten Arbeitsaufträge im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Allen Gremiumsmitgliedern stehen alle Informationen gleichermaßen und mit ausreichendem Vorlauf zu Sitzung zur Verfügung, so dass ein transparentes Arbeiten möglich ist. Es gibt keine rechtlichen Gründe, etwas innerhalb eines Gremiums nicht mitzuteilen oder weiterzugeben. Allen werden die Arbeitsunterlagen zugänglich gemacht, sowie Arbeitsmaterialien und technische Ausstellung bei Bedarf zur Verfügung gestellt.
Jedem Mitglied der Personalvertretungsgremien, das dies wünscht, sind laut rechtlichem Anspruch HPVG-Schulungen zugänglich zu machen. Hierzu sind ggf. gesonderte Haushaltsmittel zu beantragen.
Alle gehen aktiv auf Beschäftigte zu und nicht nur dann, wenn es einen Anlass gibt. Doch gerade bei Anlässen wie Kündigungen wird mit den Beschäftigten der Kontakt intensiv gesucht.
Es gilt der Grundsatz: Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit.
Als Mitglieder des Personalrats und Gesamtpersonalrats vertreten wir alle Beschäftigten und informieren diese regelmäßig (z. B. in Kurzinfos), aber wir müssen ver.di-Informationen etwa zum Tarif nicht an alle Beschäftigten, sondern nur an ver.di-Mitglieder, weitergeben.
Alle, die zur Wahl antreten und alle Gremienmitglieder helfen bei der Durchführung der Personalratswahlen, im Wahlvorstand sowie der Werbung zur Wahl mit.
3. Grundsätze der Freigestellten
Freigestellte nehmen normalerweise immer an den Vertrauensleuteversammlungen und Mitgliederversammlungen aus ihrem Bereich sowie der Stadtverwaltung Darmstadt aktiv teil. Bei wichtigen zeitgleichen (Gesprächs-)Terminen ist eine Abwesenheit verständlich.
Die Freigestellten bereiten die jeweiligen Sitzungen von GPR oder PR in Zusammenarbeit mit den Büros und den Gremienmitgliedern vor und nach.
Die Freigestellten im PR nehmen an wichtigen Bewerbungsverfahren teil.
Die Freigestellten ermitteln, welcher Bedarf an Fachwissen von ihnen sowie den Kolleginnen und Kollegen im Gremium benötigt wird. Sie sorgen dementsprechend für die Möglichkeit, dass alle Kolleginnen und Kollegen an Fortbildungen und internen Schulungen teilnehmen können.
Freigestellte sind für die Willkommens- und Anerkennungskultur insbesondere gegenüber neuen Kolleginnen und Kollegen im Gremium zuständig und gehen aktiv auf sie zu.
